Lein ist die älteste Kulturpflanze der Menschheit. Eine wilde Urform der heutigen Kulturpflanze Saat-Lein finden wir mit etwas Glück in unserem Gebirge. Historisch geht man davon aus, dass der Wild-Lein (Linum bienne) vor 7500 bis 6700 Jahren vor Christus im Iran und in der Südosttürkei als Grundlage diente den späteren Saat-Lein und viele andere Leinarten zu züchten. Das Interesse damals galt eher den Samen des Leins zur Ernährung.
Ca. 5000 v.Chr. kam der Lein nach Mitteleuropa, auch in die Ufer- und Pfahlbausiedlungen des Bodensees und an die Schweizer Seen. Im Mittelalter wird der Lein in allen Verzeichnissen zu Landwirtschaft und Medizin aufgelistet. Im 12. Und 13. Jahrhundert war Deutschland der weltweit führende Flachsproduzent.
Anders als der Faser-Lein, liefert der Öl-Lein oder Saat-Lein Samen, aus denen sich ein kostbares, hochwertiges Leinöl pressen lässt. Leinöl ist reich an den essentiellen, ungesättigten Fettsäuren Alpha-Linolensäure und Omega-3-Fettsäure, wie man diese kaum in anderen Lebensmitteln finden kann. Ausserdem enthalten solche Öle Enzyme, die bei der schonenden Pressung unter 38 Grad erhalten bleiben.
Leinöl besteht aus ca.
50% aus Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure)
14% aus Linolsäure (Omega-6-Fettsäure)
19% Ölsäure
10% Palmitin- und Stearinsäure (gesättigte Fettsäuren)
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben Bedeutung für die Blutbildung und können die Blutgefässe erweitern. Dadurch kann eine positiv regulierende Wirkung auf den Blutdruck und die Cholesterinwerte erwartet werden, hat also Bedeutung für die Arteriosklerose-Prohpylaxe. Wer gut mit Alpha-Linolensäure versorgt ist, hat ein geringeres Risiko für Aglaberungen in den Hauptschlagadern, was sich positiv auswirken kann zur Minderung des Risikos von Schlaganfall und Herzinfarkt.
Desweiteren kann Leinöl zur Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels bei Diabetes eingenommen werden, zur Regulierung der Verdauung, bei empfindlicher und trockener Haut (auch Schleimhaut) und als Bestandteil der Anti-Krebs-Diät nach Dr. Johanna Budwig.
Auch für Hunde und Pferde sind Omega-3-Fettsäuren wie die Alpha-Linolensäure essentielle Fettsäuren. Für Hunde gilt täglich bis 5ml pro 10 kg, für Pferde 30-45 ml pro 600 kg. Es fördert die Verdauung, kann gut fürs Fell und Haut sein und lindert scheinbar Entzündungen und bessert evtl Atemwegsprobleme. In der Natur würden Hunde eher keine Leinsamen zu sich nehmen, sie würden ihren Omega-3-Bedarf durch tierische Nahrung decken. Denn auch Fleisch von Tieren aus Weidehaltung enthält einiges Omega-3, aber auch zum Beispiel die Butter aus der Milch von Alpkühen. Pferde bekommen ihr Omega-3 natürlicher Weise über Gras, hochwertiges Heu und Kräuter.
(Quelle: Zentrum der Gesundheit)
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